Wann sollte ich Elterngeld beantragen? Der ultimative Leitfaden für Eltern
- Manuel
- vor 2 Tagen
- 4 Min. Lesezeit

Kurzantwort: Wann sollte ich Elterngeld beantragen?
Elterngeld können Sie erst nach der Geburt Ihres Kindes beantragen, sollten aber spätestens bis zum Ende des vierten Lebensmonats den Antrag einreichen. Rückwirkend wird Elterngeld nur für die letzten drei Lebensmonate vor der Antragstellung gezahlt. Um die volle Unterstützung zu erhalten, stellen Sie den Antrag idealerweise 2-4 Wochen nach der Geburt, sobald Sie alle erforderlichen Unterlagen haben.
Warum der richtige Zeitpunkt für den Elterngeldantrag entscheidend ist
Der Zeitpunkt der Elterngeld-Beantragung kann über Hunderte oder sogar Tausende von Euro entscheiden. Viele frischgebackene Eltern sind sich der strengen Fristen nicht bewusst und verpassen dadurch wichtige finanzielle Unterstützung. Als Experte für Familienleistungen erkläre ich Ihnen, wann Sie Elterngeld beantragen sollten und welche Fristen unbedingt einzuhalten sind.
„Mehr zu allen aktuellen Neuerungen und Regelungen rund um das Elterngeld finden Sie in unserem Beitrag: Was ändert sich 2025 mit dem Elterngeld?“
Die wichtigsten Fristen im Überblick
Frühester Antragszeitpunkt
Den Elterngeldantrag können Sie erst nach der Geburt Ihres Kindes stellen. Vorher ist eine Antragstellung nicht möglich, da Sie wichtige Unterlagen wie die Geburtsurkunde benötigen. Einige Bundesländer ermöglichen es jedoch, den Antrag bereits bis zu sechs Monate vor der Geburt online vorzubereiten.
Spätester Antragszeitpunkt
Elterngeld können Sie innerhalb der ersten vierzehn Lebensmonate Ihres Kindes beantragen. Kritisch wird es jedoch bereits nach dem dritten Lebensmonat: Rückwirkend wird Elterngeld nur für die letzten drei Lebensmonate vor dem Lebensmonat gezahlt, in dem der Antrag bei der Elterngeldstelle eingeht.
Optimaler Antragszeitpunkt
Der ideale Zeitpunkt liegt zwischen der zweiten und vierten Woche nach der Geburt. Zu diesem Zeitpunkt haben Sie normalerweise alle erforderlichen Unterlagen erhalten und können den Antrag vollständig ausfüllen.
Warum Sie nicht vor der Geburt beantragen können
Das Elterngeld ist an die tatsächliche Geburt geknüpft und kann daher nicht im Voraus beantragt werden. Folgende Unterlagen sind zwingend erforderlich und erst nach der Geburt verfügbar:
Geburtsurkunde mit dem Verwendungszweck "Zur Beantragung von Elterngeld"
Bescheinigung der Krankenkasse über das Mutterschaftsgeld
Nachweis über den Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld
Praktische Beispiele zur Antragsfrist
Beispiel 1: Rechtzeitige Antragstellung
Geburt am 5. März 2024, Antrag am 29. Juni 2024
Der Antrag ging im vierten Lebensmonat ein, daher kann Elterngeld für den ersten, zweiten und dritten Lebensmonat gezahlt werden.
Beispiel 2: Verspätete Antragstellung
Geburt am 5. März 2024, Antrag am 20. August 2024
Der Antrag ging im sechsten Lebensmonat ein, daher kann Elterngeld nur für den dritten, vierten und fünften Lebensmonat gezahlt werden. Für die ersten beiden Monate wurde der Antrag zu spät eingereicht.
Welche Unterlagen Sie benötigen
Für einen vollständigen Elterngeldantrag benötigen Sie folgende Dokumente:
Grundlegende Unterlagen:
Vollständig ausgefüllter Elterngeldantrag von beiden Elternteilen unterschrieben
Originale Geburtsurkunde mit Verwendungszweck "Elterngeld"
Bescheinigung der Krankenkasse über Mutterschaftsgeld
Einkommensnachweise:
12 Gehaltsabrechnungen vor der Geburt (Väter) bzw. vor dem Mutterschutz (Mütter)
Bei Selbstständigen: Letzter Steuerbescheid
Elternzeitbescheinigung des Arbeitgebers
"Wie viel Elterngeld Sie bei welchem Einkommen erhalten, erfahren Sie im Detail in unserem Ratgeber: Elterngeld 1800 €: So viel müssen Sie verdienen"
Tipps für eine erfolgreiche Antragstellung
Vorbereitung vor der Geburt
Bereiten Sie bereits vor der Geburt alle verfügbaren Unterlagen vor. Sammeln Sie Ihre Gehaltsabrechnungen und lassen Sie sich von Ihrem Arbeitgeber bereits eine Elternzeitbescheinigung ausstellen.
Online-Antrag nutzen
Nutzen Sie die Online-Antragstools wie ElterngeldDigital. Diese führen Sie Schritt für Schritt durch den Antragsprozess und helfen dabei, Fehler zu vermeiden.
„Für die Planung Ihrer Elternzeit und die Berechnung aller finanziellen Leistungen nutzen Sie am besten unseren Elternzeitplaner Rechner und den Elterngeld Rechner.“
Bei Zeitdruck: Antrag faxen
Wenn Sie zeitlich unter Druck stehen, füllen Sie zunächst nur die erste Seite mit den Personalien aus und faxen diese zusammen mit den Unterschriften an die Elterngeldstelle. Fehlende Unterlagen können nachgereicht werden.
Häufige Fehler vermeiden
Zu lange warten
Viele Eltern warten zu lange mit der Antragstellung und verlieren dadurch Geld. Merken Sie sich: Spätestens am letzten Tag des vierten Lebensmonats muss der Antrag eingegangen sein.
Unvollständige Unterlagen
Ein unvollständiger Antrag verzögert die Bearbeitung. Nutzen Sie die Checklisten der Elterngeldstellen, um sicherzustellen, dass alle Unterlagen vollständig sind.
"Eine umfassende Checkliste und weitere Tipps zur Antragstellung finden Sie in unserem Beitrag: Elternzeit und finanzielle Unterstützung: Anträge, Checklisten und Finanzrechner"
Falsche Angaben
Ändern sich nach der Antragstellung Ihre Umstände (Umzug, Änderung der Arbeitszeit, neues Einkommen), müssen Sie die Elterngeldstelle umgehend informieren.
Die Bearbeitungszeit richtig einplanen
Die Bearbeitung Ihres Elterngeldantrags dauert normalerweise zwischen vier und sechs Wochen. In der Praxis kann es jedoch länger dauern, besonders wenn Unterlagen fehlen oder nachgereicht werden müssen. Planen Sie daher ausreichend Pufferzeit ein und stellen Sie den Antrag so früh wie möglich.
Fazit: Handeln Sie rechtzeitig
Die Beantragung von Elterngeld ist an strikte Fristen gebunden, die nicht verhandelbar sind. Bereiten Sie sich bereits vor der Geburt vor, sammeln Sie alle erforderlichen Unterlagen und stellen Sie den Antrag innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt. So sichern Sie sich die volle finanzielle Unterstützung für Ihre Familie.
Weitere hilfreiche Ratgeber und Tools:
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